Wie sehr Armut in Deutschland zum Bildungshindernis wird, zeigt eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung.
Kinder, die in Hartz-IV-Familien aufwachsen, haben von Anfang an schlechtere Chancen in der Schule. Sie sind schlechter in Deutsch, das Zählen fällt ihnen schwerer und sie haben weniger soziale Kontakte als Kinder aus Familien, in denen das Geld nicht chronisch knapp ist.
Fast jedes fünfte Kleinkind lebt in einer Hartz-IV-Familie
Für die Studie haben Forscher der Uni Bochum 5000 Schuleingangsuntersuchungen der Jahre 2010 bis 2013 in Mülheim im Ruhrgebiet analysiert. Nach Angaben der Bertelsmann-Stiftung wachsen in Deutschland mehr als 17 Prozent der Kinder unter drei Jahren in Familien auf, die von der staatlichen Grundsicherung leben.“Das Ergebnis aus Mülheim lässt sich gut auf ganz Deutschland übertragen“, sagt Kirsten Witte von der Bertelsmann-Stiftung. Die Studie habe ganz Mülheim mit seinen unterschiedlichen Quartieren mit sehr niedrigen und sehr hohen Quoten von Hartz-IV-Empfängern in den Blick genommen.